Saarloos Wolfhund

 

Arbeiten mit einem Saarlooswolfhund

Leider muß man sagen, daß diese Hunde heute nur noch in Ausnahmefällen für ernsthafte Arbeit als Blindenhund oder Rettungshund zu gebrauchen sind. Die Zucht der anerkannten Rasse erfolgte leider in den ersten Jahren nach der Anerkennung in den Niederlanden und auch davor, rein auf das Aussehen, da die Tiere oft nicht den ästhetischen Gesichtspunkten der Besitzer entsprachen. Heute hält man sich einen Saarloos nur als Hund, mit dem man viel Spaß haben kann, wenn man ihn richtig zu nehmen weiß:

Was man allerdings von dieser Rasse nicht erwarten kann, ist Kadavergehorsam. So etwas ist auch gar nicht erwünscht. Der Hund soll selbständig sein! Das bringt natürlich auch schwierige Situationen mit sich (für den Besitzer schwierig: man muß es schon ertragen können, wenn man bei einem Turnier in der Unterordnung den Hund ablegt und dieser dann in aller Ruhe aufsteht und den Platz verläßt, weil er der Meinung ist, er habe für heute genug getan). Dazu kommt eine ordentliche Portion Dickkopf, den man mit einem noch dickeren Kopf überlisten muß.

Allerdings ist es Unsinn, wenn man sagt, man könne einem solchen Hund nicht die Grundregeln des guten Hundebenehmens beibringen. Der Saarloos lernt sehr schnell, wenn man die richtigen Methoden anwendet. Allerdings langweilen sich die Hunde ebenso schnell, wenn sie immer und immer wieder das gleiche tun sollen. Abwechslung und Spielpausen sind besonders wichtig. Die Erziehung bedeutet viel mehr Arbeit als bei leichtführigen Rassen und außerdem ist es sehr bequem, zu sagen: "Diese Rasse kann man nicht erziehen". Konsequente, geduldige Erziehung ist vom ersten Tag an gefordert. Die Ausbildung sollte hauptsächlich über "positive Bestätigung" geschehen. Mit Zwang und Schreien erreicht man nur, das der Hund "abschaltet" und gar nichts mehr tut.

Der Besuch auf einem Hundeplatz ist für den Hund meist eine große Freude. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten sind die Tiere meist kaum zu bremsen, wenn sie auf den Platz kommen. Vor allem Sport (Breitensport, Agility, Hindernislauf etc.) macht den Tieren großen Spaß und sie sind meist mit Feuereifer dabei, wenn es über die Hürden geht. Zudem hilft der Hundeplatz und Hundesport dabei, die Scheu des Hundes zu überwinden.

Bei der Wahl des Hundeplatzes sollte man sich wirklich Zeit nehmen und nicht einfach den ersten besten besuchen. Es ist wichtig, daß die Ausbilder ausreichende Kenntnis vom Hunde- und Wolfsverhalten haben. Sie als Saarloos-Besitzer sollten sich ernst genommen fühlen! Wenn Sie das Gefühl haben, daß man Angst vor Ihrem Hund hat oder daß man ihren Hund als "völlig wesensschwach" einstuft, suchen Sie sich einen anderen Verein! Wenn man in einem Verein von "positiver Bestätigung" und sanfter Hundeausbildung noch nichts gehört hat oder nichts wissen will, werden Sie und ihr Hund sehr unglücklich sein.

Home | nach oben| nächste Seite | vorige Seite | mailto:Andrea@wahli.freeservers.com

Copyright (c) 1998 Andrea Wahl / IG Swh & Twh
Stand: 22. Oktober 1998.